ZDF umwelt
28.03.2004
 
Skulpturen in schwarz und weiß

Maria Huls und ihre Werke aus Stein

Gegensatz und Harmonie - das alles spiegelt sich in den Skulpturen der Künstlerin aus Osnabrück. Seit über zwanzig Jahren arbeitet sie mit den Naturmaterialien wie Marmor, Alabaster, und Granit. Birgit Hermes

 
 
 

Maria C. P. Huls
Geistiges Schaffen in Stein

Der Kreislauf des Gesteins dauert gut und gern 200 Millionen Jahre. Dieser Naturprozess, das Entstehen und Vergehen von Steinen, ist für menschliche Sinne nicht erfassbar und kann nur durch die Geologie hergeleitet werden. Organische Ablagerungen werden bei kaum vorstellbarem Druck und unter enormer Hitze zu Stein, dieser wird in folgenden Prozessen weitergeformt, danach manchmal wieder zu Magma verflüssigt und als Lava an die Oberfläche gebracht, wo sich der Kreis schließt. So können beispielsweise Muscheln zuerst zu Kalkstein gepresst und in anderen Schichten nach sehr langer Zeit in metamorphes Gestein wie weißen Marmor verwandelt werden.

An dieser Stelle des halb vollzogenen Kreislaufs könnte die Künstlerin Maria C. P. Huls eingreifen, ein verhältnismäßig sehr kleines Stück entnehmen und eine ideell vorgefasste Form aus diesem unter geologischen Gesichtspunkten winzigen Monolithen herausmeißeln. Huls betont immer wieder selbst ihre Faszination und ihren Respekt dafür, dass sie Wochen oder Monate an einem Stein arbeitet, der vorher viele Millionen Jahre zur Entstehung gebraucht hat. Der unfassliche Gegensatz zwischen dem Naturmaterial und dem künstlerischen Produkt einer Skulptur besteht allerdings nicht nur in dieser zeitlichen Dimension, sondern auch im Zusammentreffen des Zufalls der Naturprozesse mit dem künstlerischen Willen. Wir haben bei der Steinbildhauerei zwei völlig gegensätzliche Entstehungsprozesse vor uns – den ungesteuerten, wenn auch gesetzmäßigen eines Stoffes und den willentlichen eines Kunstwerkes zu einer Form.

Im Deutschen gibt es als Oberbegriff für dreidimensionale Arbeiten der bildenden Kunst den etwas irreführenden Begriff Plastik. Er ist deswegen unzureichend, da es innerhalb dieser Gattung zwei handwerkliche Techniken gibt, deren eine so heißt wie die Gattungsbezeichnung: Plastik und Skulptur. Plastiken sind alle aufbauenden Techniken, also vor allem Güsse in Bronze, Eisen, Gips usw., die ein meist aufwendiges Verfahren und viele Vorstufen bis zum Endprodukt voraussetzen, sich außerdem nicht selten durch viele künstlerische Neuansätze auszeichnen. Die Skulptur als abtragendes Verfahren hingegen kennt immer nur die eine Richtung: Mit jedem Schlag, Schleifen, Hobeln wird aus dem Ausgangsrohling weniger, egal, ob er nun aus Holz, Stein oder Eis besteht. Die skulpturale Arbeit ist unerbittlich: Was weg ist, ist räumlich und figürlich auf immer verloren. Es gibt kein Mehrstufenverfahren, sondern nur die direkte Bearbeitung. Das Ergebnis der Skulptur ist dann vorhanden, wenn die Künstlerin aufhört, am Ausgangsmaterial zu arbeiten – wohingegen das Umwegverfahren der Plastiker gerade erst beginnt. Für die skulpturale Arbeit braucht man bei einem harten Material wie Stein nicht nur sehr viel Kraft, sondern ein ausgesprochen gutes räumlich-körperliches Sehen und geschultes handwerkliches Können. Plastiker gibt es heute noch viele, aber seit dem Tod von Alfred Hrdlicka 2009 findet man in Europa nur noch wenige bekannte Skulpteure von Rang.

Die Steinskulptur von Maria C. P. Huls

Die Skulpturen von Huls zeichnen sich durch eine starke Verfeinerung aus. So widersprüchlich sich dies zunächst anhören mag: Huls erzeugt durch eine hohe Formstrenge Leichtigkeit, und Strenge wird nicht selten durch die Rückführbarkeit auf einfache Grundformen erreicht. In den zahlreichen steinernen „Variationen über das Quadrat“ von 2006 (Kat.-Nrn. 12 und 13) ist eine mathematische Formation bereits im Namen enthalten – die Grundform der jeweiligen Ausführung ist und bleibt das Quadrat. Die aus dem schwarzen Schiefer gehauenen Reliefpaare evozieren durch immer neue Stellungen zueinander teils sehr gegensätzliche Figurationen. Es handelt sich selbstverständlich um dreidimensionale Werke, nur in der strengen Draufsicht haben wir die beiden Teile eines Quadrats vor uns. Bei näherem Hinsehen kontrastiert die Körperlichkeit durch physische Präsenz die Quadratidee. Die Schauseiten – also die großen Flächen – sind entsprechend durch vertiefte Flachmeißelspuren und dadurch hervorgerufene Weißsprenkel als haptische Struktur hervorgehoben.

Entsprechende Variationen gibt es aber auch in der dritten Dimension, so im „Variablen Kubus“ von 2017 (Kat.-Nrn. 2 und 7). Die beiden Hälften eines Würfels mit der Kantenlänge von genau 6,4 cm sind aus den sehr verschiedenen Stoffen schwarzer Schiefer und weißer Alabaster gehauen. Die Teile fügen sich in ihren Dreiecksflächen nicht mit geraden Kantenlinien zu einem Würfel, sondern sie sind in sich gedreht. Man kann durch die Umstellung dieser beiden Teile im Raum und aneinander unterschiedliche Figuren zusammenstellen, die in ihrem mal spitzen, mal bündigen Charakter nicht viel gemein haben. Die Künstlerin zeigt das ganze Spektrum an Möglichkeiten, die in der mathematischen Grundform verborgen liegen.

In ihren Arbeiten auf Papier überträgt Huls übrigens einige mathematische Ideen ihrer Bildhauerei in spezifischer Weise in zwei Dimensionen, die der Radierung bloß zur Verfügung stehen. In ihnen finden sich oft mathematische Grundformen, die so kombiniert werden, dass sie individuelle Formationen bilden. Dies gilt für die „Variationen über das Quadrat“ von 2004 (Kat.-Nrn. 18–22 und 24–25) wie für die „Horizontalen Variationen“ von 2016 (Kat.-Nr. 23). So wie bei der oben besprochenen Skulptur „Variabler Kubus“ durchzieht die Kombination von schwarzem mit weißem Stein den Großteil des OEuvres der Künstlerin. Huls hat sich für den Grundsatz Gegensatz entschieden. Man mag sich an Yin und Yang erinnert fühlen, und diese Assoziation ist sicherlich ganz zutreffend, da auch im Taoismus Harmonie trotz des Dualismus in der Welt gesucht wird.

Das Gegeneinander der beiden angenommenen Pole kann aus Sicht des Taoismus zum Krieg genauso führen wie zur Eintracht – auf die Kombination und das Austarieren kommt es an! Das berühmte Yin-und-Yang-Symbol (das Taijitu) umfasst damit die Pole schwarzes Yin (dunkel, weich, kalt, weiblich, passiv, Ruhe) und weißes Yang (hell, hart, heiß, männlich, aktiv, Bewegung), allerdings in harmonischer oder besser: sich bedingender und aufwiegender Verschränkung.

Genau diese Waage finden wir in der Skulptur „In Balance II“ (Kat.-Nr. 9), die Huls 2013 schuf. Bei dieser Arbeit ist es ihr gelungen, zwei besonders schwere Steinteile aus weißem Marmor und schwarzem Dolerit (die Seitendimensionen haben immerhin 34 cm!) so zu bearbeiten, dass sie ein perfekt ausbalanciertes Ganzes ergeben, das in der Seitenansicht zudem eine weitschwingende Kurve bezeichnet. Die weiße Hälfte liegt auf der schwarzen, beide ergeben zusammen einen trapezförmigen, zu den vier Ecken hin weit herausragenden Gesamtkörper, der nur einen minimalen Standpunkt hat, der in dieser kaum fasslichen Zuspitzung die gesamte Form halten muss. Die Elemente der Natur – Masse, Anziehungskraft, Dunkelheit, Helligkeit – sind in diesem Werk in ideeller, ästhetischer und körperlicher Hinsicht so aufeinander abgestimmt, dass trotz dieser normalerweise hochgradigen Widerstreitigkeit Harmonie im wahrsten Sinn auf die Spitze getrieben ist. Für dieses Prinzip der gegensätzlich-harmonischen Paarbildung – ob als Lagerung oder Stellung zueinander – finden wir Variationen in den Skulpturen „Um und um“ von 2000 (Kat.-Nr. 10), „Kubisches Paar“ von 2008 (Kat.-Nr. 14) und „Quadratische Verschiebung“ von 2017 (Kat.-Nr. 11). Diese Doppelskulpturen zeigen stets die exakt gleiche Ausführung der beiden Teile, die nur in ihrem jeweiligen Material und damit in ihrer Farbe ihren – dafür umso stärkeren – Gegensatz finden.

In anderen skulpturalen Werken zielt Huls nicht durch Paarungen, sondern durch die Abstimmung der Elemente auf Harmonie ab. Huls findet diese in der „Horizontalen Variation III“ von 2016 (Kat.-Nr. 15) beispielsweise durch die Umsetzung des goldenen Schnitts. Die obenliegende schwarze Schieferfläche als größerer Teil des goldenen Schnitts trifft sich mit der untenliegenden weißen, kleineren Marmorfläche in einem Zwischenraum aus durchscheinendem Alabaster. Mit dieser Arbeit haben wir ein weiteres Motiv der Kunst von Huls vor uns – den Einbezug von Licht und die Arbeit mit transluzentem Material. Geschickt verwendet die Künstlerin solche halbdurchlässigen Partien, so dass Licht zur sichtbaren Strategie der Vergeistigung des Steins wird. In höchster Präzision werden beispielsweise in „Licht in Dunkel“ von 2016 (Kat.-Nr. 1) nur Millimeter breite, tiefe Einlassungen aus dem schwarzen Marmor herausgearbeitet, in die exakt passgenaue Alabasterscheiben eingefügt werden. Der schwarze Stein mit grober Oberfläche wird auf diese Weise mit durchscheinendem Licht in seiner Schwere relativiert – das funktioniert erstaunlicherweise auch bei weißem Marmor („Licht in Licht“ von 2017, Kat.-Nr. 17). Siehe zu diesem Gestaltungselement auch „Gehoben I“ von 2013 und „Licht-Erhöhung“ von 2015 (Kat.- Nrn. 8 und 4). Eine besondere Wirkkraft entwickelt die Transluzenz von Alabaster in dem Werk „In-Halt“ von 2012 (Kat.-Nr. 3), bei dem ein exakt eingepasster weißer Kern in einer gedrehten und breiten Doleritfläche Helligkeit durch das Dunkel lässt.

Das Geistige in der Steinbildhauerei

Dieser inhaltliche Dualismus im Werk von Huls findet seine Entsprechung auf der handwerklichen Ebene – und dies gilt für die Steinbildhauerei im Allgemeinen. Es gibt wohl keine andere künstlerische Technik, die so staubig, körperlich anstrengend und laut ist wie sie. Besieht man die feinen, meist perfekt polierten Ergebnisse, bekommt man den im wahrsten Sinn dieses Wortes steinigen Weg von der Herauslösung aus der Natur über die Bearbeitung kaum mit der fertigen Skulptur in Deckung. Vielleicht extremstes Beispiel ist Gian Lorenzo Berninis Figurengruppe „Apoll und Daphne“ (1622–25), deren feine Ausformung vor allem des Blätterwerks, in das sich Daphne gerade verwandelt, sowie der zarten Figürlichkeit das Material und den anstrengenden Arbeitsprozess völlig vergessen macht. Prozess und Produkt erzeugen in ihrer wesentlichen Gegensätzlichkeit eine Spannung, von der der Reiz solcher Arbeiten lebt.

Man muss als Steinbildhauer nicht so weit gehen wie Michelangelo, der den ganzen Winter 1505 / 06 in den Steinbrüchen von Carrara verbrachte, um den Abbau und den Transport der Marmorsteine für das Grabmal von Papst Julius II. unter extrem widrigen Bedingungen zu überwachen. Aber Huls steht für ebendieses Extrem. Auch sie verbrachte (1984 / 85 für neun Monate) viel Zeit in den Steinbrüchen von Carrara. Die Künstlerin findet sich durch ihre Arbeit in der Auseinandersetzung mit dem Stein wieder, dem sie ihren Formwillen einprägt, um am Ende äußerst präzise und wohlproportionierte Skulpturen zu schaffen. Die Beziehung von Huls zu ihrem Werkstoff wird von ihr als existenzielle Beziehung gesehen. In einer früheren Schaffensphase hatte sie noch an Holzblöcken gearbeitet, erkannte aber bald, dass ihr das Material zu wenig Widerstand bietet. In einem Gedicht beschreibt sie ihre endgültige Berufung zur Steinbildhauerei wie einen berückenden Liebesakt:

der Stein des Anstoßes
ein Sandstein
zum ersten Mal
gehauen
in einem Schafstall
in der Eifel
Stein hauen
Bild hauen
an diesem Tag
neun Stunden
statt Müdigkeit
Energie
Liebe
Klarheit
Begeisterung
Ruf
den Weg gehen
Bildhauerin werden

Der Gegensatz von Material der gröbsten Art und Eleganz des verarbeiteten Kunstwerks beschreibt den Weg der Sublimierung. Sublimierung (lat. „schwebend“, „hoch in der Luft befindlich“, „erhaben“) entspricht der Erhöhung, Verfeinerung oder auch der Verbesserung des Vorgefundenen. In der Chemie bezeichnet die Sublimation einen Phasenübergang, die Änderung eines Aggregatzustands. Der nach diesem Prozess gasförmige Stoff bleibt dabei chemisch unverändert, wird aber (in die Luft) erhoben. In der Psychologie bezeichnet Sublimierung die Transformation körperlicher Energien (zum Beispiel, und bei Sigmund Freud sogar vornehmlich, des sexuellen Triebs) in kulturelle Leistungen. Sublimierung bezeichnet die Transformation von naturgegebenen, nicht vom menschlichen Willen geschaffenen Kräften und Stoffen in gewollte Formen. Objekte werden im besten Sinn dieses Wortes subjektiv geprägt, Natur nimmt die Form des menschlichen Willens an.

Das ist der Vorgang, den auch Hegel ausführlich beschreibt: die Selbstbewusstwerdung der Welt durch den Menschen. Die zunächst fremd und gefährlich erscheinende Natur hat der Mensch im Lauf der Geschichte immer mehr im Griff und drückt ihr seinen Stempel auf. Natur wird umgepflügt und dadurch menschlich. Hegel hat für diesen dialektischen Vorgang im Großen wie im Kleinen den schönen Begriff der Aufhebung gefunden. „Nun aber ist die Natur eben nicht ein Festes und Fertiges für sich, welches somit auch ohne den Geist bestehen könnte, sondern dieselbe gelangt erst im Geist zu ihrem Ziel und ihrer Wahrheit, und ebenso ist der Geist an seinem Teil nicht bloß ein abstraktes Jenseits der Natur, sondern derselbe ist wahrhaft und bewährt nur erst als Geist, insofern er die Natur als aufgehoben in sich enthält.“ — Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, Teil I: Wissenschaft der Logik (= Bd. 8 v. ders.: Werke, hg. v. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel), Frankfurt /Main 41995, S. 204. Die Zustandsveränderung des natürlich Gegebenen (des Objektiven) durch den Geist (durch das Subjektive), führt Hegel weiter aus, heißt Aufhebung, und zwar im dreifachen Sinn dieses Begriffs: Das Alte wird durch die Bearbeitung des Geistes aufgehoben im Sinn der Negierung. Dieses geistige Produkt hebt aber das Alte gleichzeitig in sich auf (im Sinn einer Aufbewahrung), und: Das Produkt des Geistes erhöht das Alte zu einer neuen Qualität, hebt es sozusagen auf eine neue Stufe. Dieser Vorgang, der grundsätzlich zum sozialen Geschehen gehört, hat seinen besonderen Ausdruck in der Kunst, in der ein Mensch das Natürliche bearbeitet, somit das Vorfindliche vergeistigt und sich das Fremde zu eigen macht.

Ganz in diesem Sinn müssen wir uns den Skulpturen von Huls nähern. In einem Gedicht der Künstlerin von 2000 können wir gewissermaßen den ästhetischen Prozess ihrer Kreativität verfolgen (siehe auch den von der Künstlerin vorgenommenen Drucksatz mit seiner optischen Verdichtung auf S. 65):

Gedanken
fangen
verdichten
Materie
befreien
enthüllen
Skulptur

Der Geist, der Einfall steht am Anfang, entzündet sich am Stoff, aus dem die (geistige, körperliche) Figur herausgeholt wird. Für das Begriffspaar Stoff und Idee kann man auch Zufall und Wille setzen. Der Stoff in der Natur, der Produkt einer zufälligen Plattentektonik ist, wird nach einem geistigen Ideal willentlich zu einer Ausdrucksform gebildet. Der Kern einer Skulptur von Huls ist damit der Geist, dessentreffendstes Symbol das Licht ist, weil dieses dem Stoff des Steins am stärksten entgegengesetzt erscheint. In den Skulpturen von Maria C. P. Huls kommen diese Pole zur Deckung und zur harmonischen Vereinigung.


Dr. Christian Walda


aus: Katalog MARIA C.P.HULS , Katalog zur Ausstellung anlässlich der Verleihung des Kunstpreises
der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft durch die Dr.Dietrich Schulz-Kunststiftung.

zu bestellen unter:
http://www.schloss-gottorf.de/landesmuseum-kunst-und-kulturgeschichte/aktuelle-ausstellungen/buchbestellungen



Philosophie

Kontraste bestimmen das Werk von Maria Huls - nicht nur in dem Zusammenspiel unterschiedlich harter und weicher Materialien, in dem Aufprall der Nichtfarben Schwarz-Weiß, in der kontrastierenden Oberflächengestaltung durch polierte und rohe Flächenstrukturen, sondern auch in der raumergreifenden Energie der bearbeiteten Steine. Bewegungen in den Raum verharren, verdichten sich in ein Moment der Stille, kommen zur Ruhe. Kontraste heben sich auf - harmonieren miteinander. Ein Gleichgewicht ensteht, bei dem die reduzierte, ästhetische Formensprache in Einklang mit der inhaltlichen Aussage tritt. Der Stein als Meditation in Stein. "Innen wird außen, außen wird innen" - sagt Maria Huls. Das Außen und das Innen betreffen den Betrachter, lassen ihn innehalten, fordern seine Bereitschaft heraus, sich auf die ein - oder auch mehrteiligen Skulpturen zu konzentrieren.

Die Steine sprechen an, durch ihre Ausstrahlung, ihre Klarheit und Einfachheit, sie wirken befreiend - der Weg zum Dialog mit dem Objekt vor Augen und dem eigenen Ich kreist um das Erkennen des Elementaren im Schaffen und im Denken. "Was ist wichtig?" wird zur Kernfrage.


Dr. Doris Weiler-Streichsbier, Landesmuseum Oldenburg